Wunderjahre

Pausen im Rhythmus des Lebens – Samantha Lotz / Pausen-Yoga 08/30/2018

 

Bewußtes Atmen – langsamer, tiefer, näher

 

Atmen fasziniert. Wir tun’s meist unbewußt ca. 20.000-mal jeden Tag. Verändert sich unser Atem verändert sich alles. Nicht nur die essentielle Energieversorgung, auch Stabilität, Mobilität, Koordination, und der Status unseres Nervensystems. Atmen ist eine zentrale Möglichkeit Körper und Geist zu beeinflussen und das Zusammenspiel für mehr Lebensqualität zu verbessern. Wahrnehmen und Erkunden der Atmung schult unser Bewußtsein. Bewußtes Atmen hilft uns uns als ganzer Mensch zu erfahren und die Einheit von Geist und Körper herzustellen. Vor allem bewußte Atempausen bieten ein großes Potential aus uns selbst zu schöpfen.
Aus einer stressvollen Situation heraus erweitert Samantha Lotz / Pausen-Yoga in Ihrem wunderbaren Blogbeitrag erstmal die Perspektive zum einfach sein und zeigt uns dann wie wir mit Erfahrung und Erforschung im Atem unseren eigenen Rhythmus unsere eigene Mitte entdecken.

 

 

Pausen im Rhythmus des Lebens


Die letzten Monate waren geprägt von Problemlösungsfindungen (sollte es das Wort in dieser Form nicht geben, so habe ich es nun offiziell erfunden und eingeführt), viel Arbeit (vor allem an mir selbst), Gesprächen und unendlich vielen Entscheidungen.
Die meiste Zeit bin ich rotiert und habe versucht, so viel wie möglich gleichzeitig zu erledigen. Das hat auch dazu geführt, dass meine Nächte extrem kurz wurden, weil mich meine Denkprozesse erst spät einschlafen ließen und sehr zeitig wieder aus einem nicht besonders erholsamen Schlaf holten.
Das geht eine Zeit lang gut, bei manchen Menschen sogar erstaunlich lange.
Aber irgendwann kommt bei jedem der Zeitpunkt, an dem das System zusammenbricht. Der Körper kann nicht mehr, der Geist ist erschöpft und die Seele flüchtet so oft sie kann – soll heißen, man ist im wahrsten Sinne des Wortes „außer sich“.

 

Fazit: Jeder braucht mal eine Pause. Eine Pause ist Zeit zum Durchatmen, zum Gedanken schweifen lassen, zum Nichts-Tun, zum Herunterfahren und zum Sich-über-die-Dinge-erheben, was für den vielgelobten Überblick sehr hilfreich ist.

 

Im Alltag mit all seinen Terminen, Verpflichtungen und der ständigen Aktivität geht das viel stillere „Einfach sein“ unter. Deshalb hier mal kurz eine Erinnerung für Dich:

 

Du bist absolut in Ordnung, so wie du jetzt gerade bist. Weder musst Du durchgehend zwanghaft an Dir arbeiten, noch an den Dingen oder Menschen, die Dich umgeben. Dass Du ein wichtiger und wertvoller Mensch bist, musst Du nicht mit Deiner Leistung und auch nicht mit ständiger Aktivität unter Beweis stellen.

 

Eigentlich musst Du gar nichts. Nur sein. Einfach sein.

 

So.

 

Und jetzt – mach mal! Sei einfach da!

 

Findest Du schwierig? Du weißt nicht so recht, wie das geht?

 

Ich will das jetzt nicht schönreden. Es ist auch schwierig, weil Du das vermutlich nie gelernt hast.
In unserer Gesellschaft hat „Einfach sein“ und „Nichts-Tun“ nicht wirklich Platz. Es wird sogar eher mit etwas Negativem verbunden wie Faulheit und fehlender Leistungsbereitschaft.

 

Einfach sein + Nichts-Tun = Nichtsnutz
Hast Du Dir das vielleicht gerade gedacht oder diesen Glaubenssatz schon mal wo gehört, eventuell in einer anderen Form? Dann kann ich Dich beruhigen: Willkommen im Club!

 

 

Stell Dir mal folgende Szene vor:

 

Der Ozean beschließt, es den Menschen gleichzutun nach dem Motto: Eine Welle – keine Pausen! Er schickt also eine immer größer werdende Welle los, die auch vor dem Land keinen Halt mehr macht. Für uns Menschen wäre das der sichere Tod und für den Ozean wäre es ein nie enden wollender Kraftaufwand, die Welle am Laufen zu halten und mit immer größeren Wassermassen um die Erde zu schicken.

 

Was macht der Ozean stattdessen?

 

Er folgt einem Rhythmus, seinem Rhythmus, dem Rhythmus der Erde, dem Rhythmus des Universums: Die Welle landet am Strand, stoppt kurz, hält einen Moment inne und fließt dann zurück ins große Ganze.

 

Woran erinnert das?

 

Einatmen – Pause – Ausatmen – Pause – Einatmen – …

 

Und hier hätten wir auch schon die Lösung zu der Frage: Wie macht man das mit dem „Einfach sein“?

 

 

Eine kleine Übung dazu:

 

Setz Dich aufrecht hin oder leg Dich hin. Halte Deinen Rücken gerade, wenn Dich das anstrengt, dann lehn Dich irgendwo an.

 

Leg eine Hand auf den unteren Bereich Deines Bauches unter den Bauchnabel und eine Hand auf Deine Brust. Du atmest ein und zuerst hebt sich die Hand auf Deinem Bauch, dann die Hand auf deiner Brust. Wenn Du vollständig eingeatmet hast, hältst Du den Atem kurz an und atmest dann wieder ganz aus. Dabei senkt sich zuerst die Hand auf Deiner Brust und dann die Hand auf Deinem Bauch.

 

Wenn der Wechsel mit Bauch- und Brustbereich nicht gleich funktioniert – keine Panik – nimm Dir Zeit und probier es einige Male aus. Es wird mit jedem mal besser.

 

  • Einatmen – Bauch hebt sich, Brust hebt sich

 

  • Pause

 

  • Ausatmen – Brust senkt sich, Bauch senkt sich

 

  • Pause

 

  • Einatmen …

 

Die Luft, die Du atmest, strömt mit etwas Übung wie die Wellen des Ozeans durch Dich hindurch. Durch die volle Konzentration auf Deine Atmung kommst Du ganz in Diesem Moment an und kannst Kraft schöpfen für den nächsten. Wir können unser volles Potenzial nur entfalten, wenn wir immer wieder einmal in uns hineinhören und dazu benötigt man Pausen. Probier’s aus und schreib mir über Deine Erfahrungen.

 

Alles und jeder hat diesen natürlichen Rhythmus in sich – wir Menschen vergessen nur immer wieder, dass wir auch ein Teil davon sind.

 

Zeit sich zu erinnern und dem eigenen, natürlichen Rhythmus zu folgen.

 

 

           Pausen-Yoga, Samantha Lotz

info@samantha-lotz.com

+43 677 615 962 05

www.pausen-yoga.at

Facebook: @PausenYoga

 

 

 

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